Keine Niederlage, kein Unentschieden. In der letzten Partie der Gruppenphase musste für die deutsche Mannschaft ein Sieg her. Bundestrainer Hansi Flick setzte auf den Bayern Kader und nahm gleich 7 Spieler des Rekordmeisters in die Start-Elf auf. Der FC Bayern sollte es also richten und das deutsche Team zum Erfolg führen. Es war ein aufregender Abend für deutsche Fußballfans, doch nach über 90 Minuten waren alle Zuschauer irgendwie mit den Nerven am Ende.
Deutschland beginnt stark, doch lässt zu viele Chancen liegen
Deutschland legte motiviert los und es dauerte nur bis zur 10. Minute, ehe Raum eine präzise Flanke von links auf den Kopf von Gnabry im Strafraum abfeuerte und der Ball zur Führung im Netz von Costa Rica landete. Gute Nachrichten gab es zudem aus dem Parallel-Spiel, denn zur gleichen Zeit führte Spanien mit 0:1 gegen Japan. Raum ein paar Minuten später mit dem Fehler in der Rückwärtsbewegung und Fuller verpasste die Großchance zum 1:1, denn Manuel Neuer parierte Weltklasse.
Dann die Info, dass Japan inzwischen zum 1:1 gegen Spanien ausgeglichen hatte, was Deutschland nur umso mehr unter Druck setzte. Kurz darauf sogar das 2:1 der Japaner und nun wurde es für Deutschland richtig eng. In diesem Moment hätte Deutschland 7 Tore für ein Weiterkommen gebraucht. Eine wahre Mammut-Aufgabe für die DFB-Elf unter der Leitung von Trainer Hansi Flick.
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In der 58. Minute sprang ein Ball von Neuers Händen nach einem Angriff Costa Ricas falsch ab und landete bei Yeltsin Tejeda, der das 1:1 für seine Mannschaft erzielte. Deutschland danach wie in Raserei. Es folgten diverse Angriffe, wobei sich unter anderem der Bayer-Youngster Musiala in Szene setzte und mehrfach den Pfosten traf. Doch der Ball wollte einfach nicht über die Torlinie gehen. Es kam noch schlimmer. In der 70. Minute flattert Manuel Neuer in gekonnter Manier über den Ball und verschuldet die 2:1 Führung von Costa Rica. In diesem Moment wäre Costa Rica weiter gewesen und sogar Spanien hätte nach der Vorrunde der WM 2022 in Katar die Koffer packen müssen. Doch der Abend war noch lange nicht zu Ende.
2:1 für Costa Rica – jetzt ging es richtig rund!
In der 73. Minute kam Kai Havertz recht überraschend im Strafraum Costa Ricas an den Ball und versenkte die Kugel sicher zum 2:2. Hatte die deutsche Mannschaft noch die Power, die Partie zu drehen und wollten die Spanier gegen Japan auch noch mal den Turbo starten? 85. Minute – Flanke von Gnabry von der rechten Spielfeldseite auf Havertz und der eingewechselte Premier-League Spieler erhöhte zum 2:3 für das deutsche Team. Costa Rica schien jetzt geschlagen zu sein und Deutschland pochte auf das vierte Tor. Nach einer Vorlage von Sane netzte Füllkrug den Ball tatsächlich zum 2:4 Siegtreffer ein, doch es brachte alles nichts mehr, denn Japan besiegte Spanien mit 2:1 und damit ist Deutschland bei der WM in Katar bereits nach der Vorrunde raus.
Deutsche Mannschaft boykottiert WM in Katar erfolgreich
Endlich boykottiert Deutschland die WM, indem die Mannschaft wieder nach Hause fährt. Ähnliche Sätze waren direkt nach dem Aus Deutschlands bei der WM in Katar im World Wide Web zu lesen. Spott und Hohn im Web, in Anbetracht auf die Gesamtleistung der deutschen Mannschaft bei dieser FIFA Weltmeisterschaft sicherlich auch nicht ungerechtfertigt. Interessant waren auch einige Posts im Social Media Bereich nach dem Motto, da hätten sie auch die One Love Binde tragen können. Hinterher ist es natürlich immer sehr leicht, Kritik zu äußern, da man es besser weiß. Tatsache ist allerdings, dass Deutschland unter dem Strich nicht die beste Weltmeisterschaft aller Zeiten an den Tag gelegt hat und mit diesem Umstand wird sich auch Bundestrainer Hansi Flick konfrontieren müssen.
Und was nun, Herr Flick?
In den nächsten Tagen und vielleicht Wochen wird eine ehrliche Analyse ohne das Aus in Katar schön zu reden notwendig sein. Die Leistung war einfach nicht gut und Deutschland ist aktuell weit davon entfernt, eine Spitzen-Mannschaft in der Fußballwelt zu sein. Daher wird nach dem zweiten Vorrunden-Aus in Folge jetzt unbedingt eine knallharte Analyse stattfinden müssen. Ob dies auch wirklich geschehen wird, steht aber vermutlich eher in den Sternen, denn der DFB ist nicht gerade dafür bekannt, sonderlich selbstkritisch zu agieren.
Als erster Ansatz kann sicherlich gesagt werden, dass die Auftaktniederlage gegen Japan einen kleinen Genickbruch innerhalb des Kaders verursacht hat. Viele Experten bezeichneten die Gruppe E abgesehen von Spanien als Selbstläufer und dieser Übermut wurde der deutschen Mannschaft nun zum Verhängnis. An dieser Stelle muss man auch den starken Japanern gratulieren, die sich den Gruppen-Sieg erspielt haben und das mit Sicherheit nicht zu unrecht.
Zum Schluss haben wir noch die Übersicht zum Endstand der Gruppe E bei der WM 2022 in Katar:
- Platz: Japan mit 6 Punkten, +1 Tor
- Platz: Spanien mit 4 Punkten, +6 Tore
- Platz: Deutschland mit 4 Punkten, +1 Tore
- Platz: Costa Rica mit 3 Punkten, – 8 Tore