Nach der Niederlage gegen RB Leipzig kam der 0:2 Erfolg gegen den vermeintlichen Abstiegskandidaten VfB Stuttgart am vergangenen Wochenende für den BVB genau zur rechten Zeit, um die Wunden ein wenig heilen zu lassen. Inzwischen hat man stolze 9 Punkte Rückstand auf den Tabellenführer FC Bayern München und wenn man im Hinterkopf behält, dass nur noch 5 Spieltage zu spielen sind, so ist klar, dass die Chancen auf ein Eingreifen im Rennen um die Meisterschaft erschreckend gering geworden sind.
Der FC Bayern ist in der Saison 21/22 mit Sicherheit nicht unbesiegbar, was auch zuletzt die Niederlage in der Champions League gegen Villarreal gezeigt hat. In dieser Saison wird der BVB jedoch auf jeden Fall titellos sein, denn auch im DFB Pokal konnte man das Scheitern des deutschen Rekordmeisters nicht zu seinem Vorteil nutzen. Trotz der wahrscheinlichen Vize-Meisterschaft gibt es bei Borussia Dortmund also einige Baustellen abzuarbeiten, wenn man auf lange Zeit gesehen wieder zum FCB aufschließen möchte. Doch wie genau kann dies gelingen?
Der BVB muss wieder mehr Stabilität finden
An Stabilität fehlt es bei Borussia Dortmund an allen Enden. Vor allem kann man hier den Punkt der fehlenden Kontinuität bezüglich gleich starker Leistungen auf dem Platz ins Spiel bringen. Der BVB bietet manchmal Fußballspiele, die deutlich machen, dass die Dortmunder zu den Spitzen-Teams in Europa gehören.
Ein paar Tage später tut man sich gegen einen eigentlich kleinen Gegner schwer oder muss sogar eine Niederlage hinnehmen. Eine solche Instabilität hinsichtlich der sportlichen Leistungen passt nicht zu einem potenziellen Meister der Bundesliga und schon gar nicht zu einem Teilnehmer der Champions League Endrunde. Es ist dringend notwendig, dass der BVB in der kommenden Saison auch in Spielen, in denen es nicht so gut läuft, kämpferisch alles in die Waagschale legt und versucht, durch Lust am Fußball und der Leidenschaft zum Sport eine mögliche Niederlage noch zu drehen. Dieser Wille wird dem Team von Marco Rose zu oft abgesprochen und dies muss sich auf jeden Fall ändern.
BVB ist eine Anlaufstelle für Top-Stars, doch die Erfolge fehlen
Reus, Haaland, Sancho, Lewandowski, Süle. Die Liste kann noch viel weiter gestrickt werden. All dies sind große Namen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beim BVB. Es ist also klar, dass Borussia Dortmund schon immer eine Anlaufstelle für Top-Stars des Fußballs war und inzwischen gelingt es dem Verein auch, diese Spieler immer länger unter Vertrag zu halten.
Doch Fußballspieler wollen im besten Falle Erfolge feiern und Titel gewinnen. Dieser Faktor ist beim BVB schon seit einigen Jahren schwierig. Natürlich konnte man in der letzten Saison den DFB-Pokal erringen und damit eine ganze Stadt zum Feiern bringen, aber das große Ziel ist die Deutsche Meisterschaft. Hier beißt man sich schon lange am FC Bayern die Zähne aus und natürlich wäre auf lange Sicht auch ein Triumph in der Champions League wünschenswert.
Mit dem doch etwas überraschenden Transfer des ablösefreien Niklas Süle hat man jedoch gezeigt, dass man auch in der Lage ist, Spieler des FC Bayern anzulocken und dieser Umstand ist für das Image des Vereins innerhalb der Bundesliga nicht unwichtig.
Kann der BVB überhaupt wieder zum FCB aufschließen?
Dies ist eine schwierige Frage, doch sie ist an dieser Stelle absolut gerechtfertigt, denn Borussia Dortmund scheint im Moment meilenweit vom FC Bayern München entfernt zu sein und das, obwohl auch der deutsche Rekordmeister in dieser Saison enorme Schwächen an den Tag legt. Dennoch liegt ein Abstand von mittlerweile 9 Punkten zwischen den beiden Klubs und das nach 29 Spieltagen in der Fußball Bundesliga.
Hervorzuheben ist, dass der BVB Tore schießen kann. 70 an der Zahl sind es in den ersten 29 Spielen dieser Saison gewesen. Aber es fallen einfach zu viele Gegentreffer. 42 Mal musste der jeweilige Dortmunder-Keeper bereits hinter sich ins Netz greifen. Zum Vergleich: RB Leipzig und der SC Freiburg haben gerade einmal 31 bzw. 34 Gegentreffer erhalten. Der BVB muss die Sommerpause nutzen und den Kader etwas stärken. Vermutlich wird Top-Torjäger Haaland den Verein im Sommer verlassen.
Entsprechend braucht man Ersatz in der Offensive, aber auch in der Defensive muss ordentlich nachgebessert werden. Um dem großen FC Bayern auf lange Sicht auch in der Bundesliga ein ernster Gegner zu werden, muss es dem BVB gelingen, jedes Spiel mit absoluter Konzentration und Ehrgeiz anzugehen. Dann könnte es 22/23 endlich mit der lang ersehnten Deutschen Meisterschaft klappen.