5 Millionen, 6 Millionen, 7 Millionen? Das sind in der heutigen Zeit Einstiegsgehälter für die absolute Top-Stars nicht mal ihre Fußballschuhe schnüren. Tatsache ist, dass viele Fußballer nach ihrem Wechsel zu einem Verein in die europäischen Ligen wie die Premier League oder die Primera Division zig Millionen Euro im Jahr verdienen.
Aber auch die Gehälter in der Bundesliga steigen seit Jahren an und der Trend geht weiter in diese Richtung. Dabei bekommen viele Profis nicht nur ein versprochenes Grundgehalt. Sie haben oftmals auch die Chance, verschiedene Bonis in Anspruch zu nehmen, wenn ein gewisses Vertragsziel erreicht wurde.
Dies kann zum Beispiel so gestaltet sein, dass ein Spieler eine bestimmte Anzahl an Einsätzen für den Verein oder eine gewisse Toranzahl vorweisen muss, um diese Bonuszahlungen auf dem Gehaltscheck vorweisen zu können. Auch hier bewegen wir uns nicht selten im Millionen-Bereich und da stellt sich die berechtigte Frage: Sind Fußball-Profis eigentlich überbezahlt?
Sind 15 Millionen Euro im Jahr zu viel Geld für einen Profi?
15 Millionen Euro, das ist ein Betrag, den viele Menschen ihr gesamtes Leben nicht sehen, selbst wenn sie über 70 Jahre arbeiten würden. Es ist eine enorm hohe Summe, die für die meisten Leute auf dem Planeten extravagant und unwirklich erscheint. Aber es ist in etwa die jährliche Gehaltsklasse, in welche sich viele Fußballstars einreihen. Wir reden hier von Spielern, die bereits einen Namen und einen gewissen Wert auf dem Transfermarkt vorweisen. Jedoch macht eine solche Summe nachdenklich.
Während man mit 15 Millionen Euro eine gewisse Zahl an Menschen ein Leben lang mit Nahrung und gesundem Trinkwasser versorgen könnte, verdienen andere diese Summer pro Jahr mit Fußballspielen. Im Grunde muss der Spieler nach Unterzeichnung des Vertrages nicht einmal auf dem Platz auflaufen und bekommt dennoch die garantierte Summe ausgezahlt. Es müsste also nicht einmal eine Leistung erbracht werden.
Dies kann zum Beispiel dann von Interesse sein, wenn der Spieler über einen langen Zeitraum verletzt ist oder es Probleme zwischen Spieler und Trainer gibt, die zu einer längeren Zeit auf der Ersatzbank führen. Aber was passiert eigentlich mit dem hohen Gehalt, wenn die Leistung des Spielers nicht stimmt? Nun, dann wird die Summe dennoch ausbezahlt. Die meisten anderen Menschen auf der Welt würden vermutlich bei schlechter Leistung am Arbeitsplatz gefeuert werden. Im Fußball-Business ist dies anders. Dann geht es für den Spieler auf die Bank oder die Tribüne, wobei die Gehaltschecks weiter ungehindert fließen, bis der Vertragsstatus endet.
Geht es im Fußball nur noch um das Geld?
Die Vorstellung von der sogenannten Fußball-Romantik, nach deren Gedanken die Spieler aus Treue zum Verein spielen und Geld keine Rolle spielt, ist im Jahr 2022 eine Fantasie-Vorstellung, die einfach nicht der Realität entspricht. Fußball ist nichts mehr für Romantiker, sondern es ist ein Geschäftsmodell, genau wie die meisten anderen Sportarten auch. Es geht um Gehälter, Preisgelder und Sponsoreneinnahmen. Ein Fußballverein ist ab einem bestimmten Level ein Wirtschaftsunternehmen, welches die Bilanzen im Blick behalten muss und Fußballspieler haben ab einer gewissen Spielklasse die Möglichkeit, große Summen an Geld anzustreichen.
Bis dahin ist es jedoch ein weiter Weg und nicht jedem Spieler gelingt der große Durchbruch, um auf ein solches Gehaltsniveau zu kommen, bei welchem jährlich Beträge im Millionen-Bereich ausgezahlt werden. Darüber hinaus werden viele Deals auch durch Berater abgewickelt, die natürlich möglichst viel Geld herausschlagen wollen. Es ist ihr Job, den besten Deal für den Spieler und teils auch für sich selbst zu erarbeiten. Aber man darf gut bezahlte Fußball-Profis nicht in eine Schublade stecken.
Fußball-Profis verzichteten während Corona-Pandemie auf Gehaltsanteile
Nun könnte man vielleicht meinen, alle Fußball-Profis sind geldgierige Monster, denen der Fußball, der Verein und auch die Fans vollkommen egal sind. Dies ist natürlich nicht der Fall. Sicherlich gibt es einige Spieler, die lediglich auf den nächsten großen Check aus sind, aber die meisten Fußballer hängen an ihren Vereinen und wollen mit diesen Erfolgen feiern. Auch die Nähe zu den Fans ist ihnen wichtig.
Gerade zu Beginn der Corona-Pandemie war zu sehen, wie viele Spieler in der Bundesliga auf Teile ihres großen Gehalts verzichtet haben, um den Vereinen eine finanzielle Erleichterung zu verschaffen. Einige Spieler sicherten durch solche Aktionen auch die Arbeitsplätze von kleineren Mitarbeitern/innen im Verein.
Letzten Endes würde wohl kaum ein Mensch darauf verzichten, 15 Millionen Euro im Jahr zu verdienen, wenn einem dieser Betrag angeboten wird. Jedoch gehen bei solchen Zahlen auch Erwartungen der Gesellschaft umher. Viele Spieler erfüllen diese, indem sie sich für gute Zwecke einsetzen und nennenswerte Beträge für Menschen in Not spenden.