Wie schnell die Zeit doch vergeht. Vor wenigen Wochen hat RB Leipzig noch den DFB-Pokal in die Höhe gestemmt und ihn mit dem bekannten Energiedrink gefüllt und nun ist die 1. Runde des Pokalwettbewerbs für die Saison 2022/2023 schon in greifbarer Nähe. Die Auslosung hat wieder einige interessante Partien ergeben und die Termine stehen auch schon fest.
Der Spielbetrieb des Pokals beginnt am 30. Juli. Zwei Partien sind darüber hinaus am 31. Juli geplant. An diesem Tag spielt unter anderem der deutsche Rekordmeister FC Bayern München gegen Viktoria Köln. Der aktuelle Titelträger wird ebenfalls am 31. Juli spielen. RB Leipzig trifft in einem Auswärtsspiel auf FC Teutonia Ottensen. Wer sich die Liste der zahlreichen Pokalspiele am 1. Spieltag des DFB-Pokals ansieht, der stellt fest, die kleinen unterklassigen Vereine haben allesamt das Heimrecht. Aber warum ist genau dieser Umstand so wichtig für diese Vereine? Wir klären auf.
Heimspiele gegen Bundesligisten füllen die Kassen der kleinen Vereine
Für kleinere Vereine, die in der 3. Liga oder darunter spielen, sind ausverkaufte Stadien alles andere als Normalität. Aufgrund der fehlenden Lukrativität der Gegner haben die Vereine oftmals mit Zuschauerzahlen zu kämpfen und dieser Umstand wurde durch die Corona-Pandemie natürlich nicht besser. In der 1. Runde des DFB-Pokals haben diese kleineren Vereine jedoch die Möglichkeit, das eigene Stadion komplett voll zu bekommen, denn wenn sich ein Gegner aus der Bundesliga ankündigt, dann wird das Stadion voll.
Ist der Gegner so lukrativ, dass die Nachfrage besonders hoch ist, so weichen viele kleinere Vereine auf die Stadien größerer Vereine in der Nähe aus. Ein volles Stadion und damit sich füllende Kassen sind Ziele, die mit einem großen Gegner aus der Fußball-Bundesliga in der Tat erreicht werden können. Aus diesem Grund ist es auch kein Wunder, dass jeder Verein in der 1. Runde des DFB-Pokals die besten Gegner wie den FC Bayern München oder Borussia Dortmund zugelost bekommen will, auch wenn die Chancen auf ein Weiterkommen dadurch natürlich beträchtlich sinken.
Eine Pokalsensation gegen einen Bundesligisten bringt Bekanntheit
Die 1. Runde ist aber auch aus anderen Gründen ein besonders Event. Da die kleineren Vereine aus den unteren Ligen das Heimrecht haben, können sie vor heimischem Publikum spielen und haben dadurch die Chance, ihre Heimstärken auszuspielen. Sie kennen den Platz und sie wissen, dass ihre Lieben auf den Tribünen stehen. Für zahlreiche Spieler dieser Vereine ist die 1. Runde des DFB-Pokals so etwas wie ein Karriere-Highlight.
Deswegen geben diese Vereine alles, um die Pokalsensation ins Leben zu rufen und einen Top-Klub aus dem Wettbewerb zu werfen. Tatsächlich könnte ein Weiterkommen in die 2. Runde des DFB-Pokals für kleine Vereine einen massiven Finanzschub bedeuten. Und die vergangenen Jahrzehnte haben gezeigt, dass eine Pokalsensation in der 1. Runde des Pokals eigentlich fast jedes Jahr stattfindet.
Die vermeintlich Kleinen haben nichts zu verlieren
Grund für diese überraschenden Siege der Unterligisten und das Ausscheiden vermeintlicher Top-Klubs ist oftmals, dass diese kleinen Vereine im Pokal in der Tat nichts zu verlieren haben. Die Qualifikation für den Wettbewerb ist für sie bereits ein großes Highlight. Sie können die Partie daher mit vollem Ehrgeiz und Spaß an der Freude angehen. Bundesligisten wie der FC Bayern oder der BVB sowie der aktuelle Titelträger RB Leipzig haben hingegen viel zu verlieren. Ein Ausscheiden in Runde 1 wäre für diese Vereine ein Desaster. Es wäre eine Schmach, gegen einen 3. oder 4. Ligist auszuscheiden und es würde auch eine Menge an Preisgeld verloren gehen, wenn man nicht zumindest das Halbfinale erreicht.
Fußballfans wünschen sich Underdog-Siege in der 1. Runde
Ironischerweise wünschen sich die meisten Fußballfans, dass Underdogs in der 1. Runde siegreich hervorgehen, insofern sie dies nicht bei dem eigenen Lieblings-Klub schaffen. Underdogs gibt es im DFB-Pokal immer wieder. So hat sich der FC Bayern München in den letzten beiden Jahren im DFB-Pokal durch das Ausscheiden in frühen Phasen des Pokals nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
Am Ende des Tages wird sich entscheiden, ob auch in dieser Saison einige Underdogs in der Lage sind, die großen Spitzen-Klubs aus der Bundesliga herauszufordern und sie in die Verlängerung oder das Elfmeterschießen zu zwingen. Und wer weiß, vielleicht können wir nach der 1. Runde des DFB-Pokals sogar die eine oder andere Sensation aufgrund von Underdog-Erfolgen im DFB-Pokal Wettbewerb vermelden.