Paris St. Germain ist ein Thema im Fußball, das die Geister spaltet. Für viele Fans ist es ein Verein, der sich Erfolg kaufen will, andere sehen einen Entwicklungsprozess in dem französischen Verein. Tatsache ist, dass Paris in den letzten Jahren eine Macht im europäischen Fußball wurde und inzwischen nicht mehr aus dem Rennen um die Champions League wegzudenken ist.
Vor 2 Jahren war man gegen den FC Bayern München nahe dran, verlor aber am Ende mit einem Tor Unterschied. Auch das Jahr darauf sollte nicht von Erfolg gekrönt sein. Man verlor sogar die eigentlich dauerhaft gesicherte Meisterschaft in Frankreich und kassierte damit eine große Blamage. In dieser Saison soll alles anders laufen.
Es gelang dem Verein, Lionell Messi nach Paris zu holen und gegen alle Umständen schaffte man es sogar, Mbappe für wenigstens eine weitere Saison zu halten, um auf diese Art das Traum Trio aus Neymar, Mbappe und Messi beisammen zu haben. Ein Trio, das zwar nicht immer gemeinsam auf dem Platz steht, aber insgesamt für jede Menge Tore sorgt und genau dies ist ihre Aufgabe. Zwar war das Toreschießen in den letzten Jahren nicht das Problem der Franzosen, sondern eher die teils schlechte Abwehrleistung, aber dennoch legte man nochmals Qualität drauf.
Jetzt soll endlich die Champions League her
Zu lange warten Fans, Spieler und Investoren schon auf diesen Titel. Nach all den Jahren soll der Champions League Titel 21/22 kein Wunsch mehr sein, sondern die Realität. Der Kader ist dazu in der Lage, denn für viele Experten ist PSG auf dem Papier die stärkste Mannschaft der Welt, während sie für andere Experten aber lediglich aus dem Offensiv Trio besteht. Reichen diese drei Weltklassespieler also aus, um den Wettbewerb für sich zu entscheiden oder gehört am Ende doch mehr dazu, als nur auf schonungslose Offensive zu setzen?
Im Moment läuft es für die Mannschaft aus Paris sehr gut. Aus den ersten drei Partien holte man 7 Punkte und ist noch ungeschlagen. Derzeit befindet man sich auf dem 1. Tabellenplatz vor Manchester City, einem direkten Konkurrenten nicht nur um den Gruppensieg, sondern auch um den Sieg des gesamten Wettbewerbs. Auch die Defensive hält bisher, denn man bekam erst 3 Gegentore.
Zwei davon gab es am letzten Dienstag gegen RB Leipzig in einem Spiel, das man anfänglich scheinbar zu leicht nahm und RB einige Chancen ermöglichte. Am Ende sicherte man sich einen 3:2 Sieg, aber dieser war nicht wirklich souverän und die Gefahr bei PSG liegt tatsächlich beim Selbstverständnis.
Ist sich Paris seiner Sache zu selbstsicher?
Jeder Fan wird zustimmen, dass Paris immer in der Lage ist, Spitzenfußball abzuliefern. Man mag mit der Vereinspolitik nicht einverstanden sein, aber dies ändert nichts an der Leistung des Vereins. In kurzer Zeit hat man den Hauptstadtklub zu einer Größe im internationalen Fußball gemacht. In Frankreich hat Paris aber kaum ernsthafte Konkurrenz.
Dies führt dazu, dass sich der Verein seiner Sache manchmal zu sicher erscheint. Dies ging in der letzten Saison schief, als man die Meisterschaft an OSC Lille verlor. Zuvor war man drei Mal in Folge Meister, ebenso von 12/13 bis 15/16. Paris wurde also zu einer Art Dauermeister in Frankreich, aber die mangelnde Konkurrenz in der Liga, die auch derzeit von Paris dominiert wird, sorgt natürlich dafür, dass bei so manch einem internationalen Spiel die Ernsthaftigkeit fehlt.
Man verlässt sich zu oft auf das Traum Trio im Sturm und vergisst, dass man auf anderen Positionen in der Mannschaft nicht immer diese Qualität vorweisen kann. Deswegen kann Paris in diesem Jahr auf jeden Fall das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League holen, aber zumindest in der CL muss mehr Ernst gegenüber den Gegnern her und das gilt auch für Mannschaften wie RB Leipzig.