Ein Fußball-Spektakel durften am letzten Wochenende alle Fußballfans genießen, als der Tabellen Erste auf den Tabellen Zweiten traf. Der Klassiker! Borussia Dortmund gegen den FC Bayern München. Der 7. Spieltag brachte Fans das Duell der Giganten und im Vergleich zu den letzten Aufeinandertreffen sollte es dieses Mal in der Tat eine Partie auf Augenhöhe sein. Am Wochenende traf die beste Abwehr auf den besten Angriff. Schon vor dem Spiel waren die Erwartungen demnach sehr hoch und diese sollten auch erfüllt werden.
Bayern presst, Dortmund ist gut gewappnet
Die Spieler des FCB gingen wie gewohnt früh auf den Ball und versuchten den Gegner aus dem Konzept zu bringen. Diese Taktik schien auch zunächst aufzugehen, doch es stellte sich sehr schnell heraus, dass Coach Favre sein Team gut eingestellt hatte.
Der BVB fand immer wieder Lücken in der brüchigen Bayern Abwehr. So wurde die Partie schnell zu einem wahren Schlagabtausch mit vielen Chancen auf beiden Seiten des Fußballfeldes. Als Lewandowski dann den Ball zum 0:1 einnetzte, wurden Erinnerungen an die hohen Niederlagen des BVB gegen Bayern in der jüngsten Vergangenheit wach.
Doch die Freude der Bayern-Spieler währte nur kurze Zeit, da auf Abseits entschieden wurde. Der Video Assistent bewies, dass dieses Tor nicht gelten durfte. Somit stand es weiterhin 0:0 und dieses Ergebnis zwang beide Mannschaften, weiter Tempo zu geben.
Kurz vor der Halbzeit klingelt es
In der 45. Minute dann die Erlösung für den BVB. Reus erzielte das 1:0 und brachte den BVB damit endlich mal wieder gegen die Bayern in Führung. Mit diesem Vorsprung hätte man eine gute Halbzeitpause verbringen können, doch in der 4. Minute der Nachspielzeit schlugen die Bayern zurück.
David Alaba, der in den vergangenen Wochen vor allem aufgrund seiner Vertragsstreitigkeiten in die Medien geriet, verwandelte einen Freistoß zum 1:1 und brachte die Bayern damit wieder auf Kurs.
Zweite Halbzeit versprach Spitzenfußball in der Bundesliga
Der Klassiker BVB vs. FCB war in den vergangenen Jahren nicht selten eine klare Nummer. An diesem 7. Spieltag lag die Sachlage anders. Beide Teams waren sich in der Tat ebenwürdig. Kurz nach dem Wiederanpfiff der Partie erzielte Robert Lewandowski doch noch sein Tor, nachdem er den Ball nach einer Flanke von Hernandez in das Tor köpfen konnte.
Damit stand es 1:2 für die Bayern, denn Torwart Bürki war bei diesem Treffer ohne jede Chance. Im Anschluss witterten die Bayern ihre Möglichkeit, den Deckel auf diesen Topf zu bekommen. Der Druck auf die BVB Abwehr stieg und Coman schoss aus der Distanz gegen den Pfosten.
In der 80. Minute folgte ein Trippling von Sane, der ein tolles Tor zum 1:3 erzielte. Damit machte der Bayern-Königstransfer sein drittes Saisontor für die Mannschaft aus München.
Noch 10 Minuten zu spielen: BVB gibt nicht auf
Wurde den BVB Spielern in der Vergangenheit oftmals keine Moral in den Spielen angelastet, so war dies in der Partie gegen den FC Bayern München keinesfalls zu sehen. Der BVB hielt den Druck hoch und legte eine Motivation an den Tag, die Partie noch zu drehen. Dafür blieb dem Team von Favre aber nur noch 10 Minuten. 4 Minuten vor dem Ende vergab Reus eine weitere Chance und die Uhr tickte erbarmungslos gegen den BVB.
Dann das 2:4 durch Robert Lewandowski, doch auch dieses Tor wurde ihm wegen Abseits durch den Video Assistent aberkannt. Die Entscheidung wurde weiterhin vertagt, aber nicht für lange, denn der Schlusspfiff des Klassikers folgte sogleich und so gingen die Bayern wieder einmal als Sieger aus dieser Partie. Der Unterschied dieses Mal: Der BVB zeigte eine absolut klasse Partie.
Borussia Dortmund ist ein würdiger Gegner
Betrachtet man das Spiel über die gesamten 90 Minuten so muss man als neutraler Fan zugeben, dass die Bayern zwar einen Schritt besser waren, der BVB dieses Mal jedoch nahe dran war, die Bayern zu schlagen. Dies ist vor allem der löchrigen Abwehr der Bayern zu verdanken, die manches Mal keine guten Szenen ablieferte.
Natürlich ist die Abwehr der Münchner durch Ausfälle von Süle und Pavard geschwächt gewesen, doch so manches Mal gelang es den BVB Angreifern zu einfach, zu einem Torabschluss zu gelangen.
Kimmich muss verletzt vom Platz
Weitere schlechten Nachrichten für die Abwehrreihe des FCB. Joshua Kimmich musste verletzt vom Platz, nachdem er sich bei einem eigenen Foul gegen Haaland verletzte. Kimmich musste operiert werden und fällt laut einigen Medien bis Januar aus. Er musste das Fußballfeld unter schmerzverzerrtem Gesicht verlassen.
Die Abwehr der Bayern lichtet sich so nur noch mehr, was natürlich kein gutes Zeichen ist, wenn man die kommenden Aufgaben des deutschen Rekordmeisters und Champions Leauge Siegers betrachtet. In der nächsten Bundesliga-Partie gegen den SV Werder Bremen muss sich Trainer Hansi Flick etwas einfallen lassen.
Die Bayern wieder auf Platz 1
Ein Blick auf die Tabelle verrät, dass der FC Bayern München nun wieder der souveräne Tabellenführer ist. Mit 18 Punkten haben sie nun zwei Punkte Vorsprung auf RB Leipzig und drei Punkte Vorsprung auf den BVB. Natürlich ist dies noch lange nicht der Beweis dafür, dass der FCB auch in diesem Jahr wieder die Meisterschale erringen wird, aber der Klassiker gegen den BVB zeigte doch deutlich, dass der Sieg der Meisterschaft nur über München gehen kann.
Mit 27 Treffern nach nur 7 Spielen ist darüber hinaus zu sehen, wie stark die Offensive der Bayern ist. Allerdings ließen sie in diesen Spielen auch bereits 11 Gegentreffer zu und somit ist die Abwehr aktuell die große Schwäche des Triple-Siegers. Aufgrund der vielen Ausfälle in der Defensive bleibt dem FCB wohl nichts anderes übrig, als in der Wintertransferperiode noch einmal nachzulegen und sich in der Abwehr zu verstärken.