Fans der deutschen Nationalmannschaft haben eine schwere Woche hinter sich. Drei Spiele, drei Ergebnisse, welche in keinster Weise zufriedenstellend waren. Die Mannschaft wurde für zu wenig Kreativität und oftmals auch mangelnde Moral kritisiert. Noch mehr in der Kritik steht jedoch der Bundestrainer Joachim Löw.
Nach drei Spielen, die niemals den Ansprüchen des deutschen Teams gerecht werden dürfen, ist vielerorts die Frage nach seinem Job laut geworden und viele Experten aus der Fußballbranche forderten den Rücktritt des Bundestrainers. Doch sind diese Rücktrittsforderungen gerechtfertigt, wenn die ersten drei Spiele nach der Corona-Auszeit nicht zu Spitzen-Partien wurden?
Türkei, Ukraine und Schweiz: Drei machbare Gegner stellen Deutschland ein Bein
Am 7. Oktober sollte die Woche des Grauens ihren Start nehmen. An diesem Datum spielte Deutschland gegen die Türkei. Beide Mannschaften gingen nicht unbedingt mit ihrer A-11 an den Start. Vor allem Löw setzte viele Nachwuchsspieler ein, um diese zu testen.
Was vor einigen Monaten noch von vielen gefordert wurde, stieß nun an Kritik, da ein gutes Ergebnis ausblieb. Nach 90 Minuten stand es 3:3 und die Türkei konnte mit diesem Spielstand gut leben. Die Fans des deutschen Teams allerdings nicht. Man hatte fest mit einem einigermaßen klaren Sieg gegen die Türkei gerechnet. Nun war es die erste Partie nach der Corona Auszeit und man hatte wenige Tage gegen die Ukraine die Chance, den versäumten Sieg nachzuholen.
Sieg gegen die Ukraine… oder doch nicht?
Der 10. Oktober sollte der Tag der Wiedergutmachung werden. Vor dem Spiel wurde seitens der Mannschaft und des Trainers angekündigt, dass nun wieder mehr Teamgeist spürbar werden sollte. Immerhin war dies kein Testspiel mehr, sondern eine wichtige Partie in der UEFA Nations League. Die Ukraine war „coronageschwächt“ und konnte nicht mit ihrer Stamm-Mannschaft auf den Platz auflaufen. Daher wurde auch in diesem Spiel ein klarer Sieg von Deutschland erwartet.
Das Spiel sollte sich jedoch zu einer Zitterpartie entwickeln. Am Ende rettete sich Die Mannschaft knapp mit einem 1:2 über die Zeit. Offiziell war es ein Sieg, doch es fühlte sich keineswegs danach an. Wieder wurde die Kritik am Team und am Trainer laut.
Schlechte 1. Halbzeit gegen die Schweiz gibt zu denken
Das dritte Spiel am 13. Oktober musste einfach besser werden, um das Ansehen der Mannschaft zu retten. Nach wenigen Minuten gingen die Schweizer in Führung und alte Verhaltensmuster wurden wieder sichtbar. Die Abwehr des deutschen Teams stand nicht stabil und hielt so manche Schwäche bereit, welche die Schweizer offen zu nutzen wussten. In der ersten Halbzeit des Spiels zeigten die Deutschen eine Leistung, die jeden Fußballfans in Entsetzen stürzen musste.
Zum Glück fing sich das Team nach der Halbzeitunterbrechung und zeigte Qualität. Doch am Ende reichte es wieder nicht für einen eindeutigen Sieg. Der Spielstand nach 90 Minuten lautete 3:3. Fairerweise muss man an dieser Stelle jedoch benennen, dass das Team aus der Schweiz ein spitzen Spiel zeigte und an diesem Tag ein würdiger Gegner war. Auch über einen Sieg der Schweizer hätte man sich nicht im Geringsten beschweren dürfen.
Ist die Kritik an Joachim Löw gerechtfertigt?
Kritik an einem Trainer auszuüben ist immer sehr einfach. Vor allem dann, wenn man selbst nicht für die Leistung des Teams geradestehen muss. Daher ist es von den TV-Experten immer etwas unfair, von außenstehend zu sagen, dass ein Trainer wegmuss.
Gleichzeitig beschweren sich diese Menschen auch darüber, dass den Trainern zu wenig Vertrauen geschenkt wird und diese zu schnell entlassen werden. Also, ist die Kritik an Jogi gerechtfertigt? Sicherlich! Kritik muss immer gerechtfertigt sein, wenn sie konstruktiv ist und der Bundestrainer muss sich dieser Kritik in seinem Amt auch in der Tat stellen. Dass etwas verändert werden muss, dürfte jedem nach diesen drei Spielen klar sein, aber bis zu den nächsten Partien haben Joachim Löw und die Mannschaft noch knapp einen Monat Zeit, sich zu verbessern.
Wann finden die nächsten Spiele der deutschen Nationalmannschaft statt?
Im Monat November stehen für die Deutschen drei Spiele an. Das erste Match findet am 11. November statt. Es handelt sich dabei um ein Freundschaftsspiel gegen Tschechien. Danach folgen innerhalb weniger Tage zwei Partien in der UEFA Nations League. Am 14. November spielt Deutschland gegen die Ukraine und am 17. November gibt es das Spiel gegen Spanien, welches vermutlich über den Gruppensieg entscheiden wird. In diesen drei Spielen muss für jeden eine erkennbare Verbesserung der deutschen Mannschaft zu sehen sein.
Löw hat nun ungefähr einen Monat Zeit, um über Veränderungen im Team nachzudenken oder in Hinsicht auf die Taktik etwas zu verändern. Sicher ist, dass Fans und Experten in Deutschland im November gute Spiele erwarten und darunter sollten im besten Falle auch einige klare Siege der deutschen Mannschaft sein, um die Kritiker erst einmal zum schweigen zu bringen.
Mit guten Spielen und respektablen Ergebnissen kann sich Löw auch etwas Zeit erkaufen, um sein Amt für die nächste Zeit bis zur Europameisterschaft im Jahre 2021 zu sichern. Fällt die Leistung des Teams weiter durch, so könnte man bis zu diesem wichtigen Turnier durchaus auch einen Wechsel des Trainers erleben.