Aufschrei bei den Bundesligaspielen! Nachdem einige Ultras letztes Wochenende ihrer Wut gegenüber dem DFB und Dietmar Hopp freien Lauf ließen, verhärten sich die Fronten. Darf man am Wochenende mit weiteren Eskapaden rechnen?
Heftige Kritik am DFB fordert Feingefühl und Kontaktbereitschaft
Das letzte Wochenende dürfte einigen Fußballfans wohl in Erinnerung bleiben: Nachdem in mehreren Stadien Banner und Parolen gegenüber Dietmar Hopp und dem DFB gezeigt wurden, drohte das Spiel FC Bayern München gegen 1899 Hoffenheim sogar kurzzeitig vor dem Abbruch zu stehen. Aufgrund der Proteste wurden die letzten zehn Minuten dieses Spiels dann ohne jegliche Anstrengungen und anhand eines „Nicht-Angriffs-Pakt“ heruntergespielt.
Der DFB und die DFL kritisieren die Fan- und Ultraszenen der Vereine scharf, jedoch wird eben diese Kritik von einigen Fangruppen wieder deutlich zurückgeworfen.
Forderungen der Ultraszene: Was wird eigentlich kritisiert?
In hoher Kritik stehen die sogenannten „Kollektivstrafen“, die vor allem gegenüber Borussia Dortmund ausgesprochen wurde. Kollektivstrafen richten sich gegen alle Fans eines Vereins. Einige Anhänger des BVB hatten beim Auswärtsspiel in Hoffenheim letzten Winter Banner in die Luft gehalten, die den Mäzen des Vereins, Dietmar Hopp, auf das übelste beschimpften. Als Strafe dürfen die BVB Fans nun zwei Spiele nicht mehr nach Hoffenheim.
Zuvor wurde allerdings vom DFB festgelegt, dass es keine Kollektivstrafen gegen die Vereine mehr geben wird – nach dem Vorfall in Hoffenheim wurde diese Regelung kurzerhand wieder entfernt.
Genau hier liegt der Kritikpunkt am DFB: Kollektivstrafen seien unfair gegenüber jedem Fan, der nichts mit Tumulten und Fanprotesten zu tun hat. Der DFB zerstöre somit die Fankultur und sorge für mächtig Ärger.
Bundesliga: Neue Proteste für das Wochenende geplant?
Für den kommenden Bundesliga-Spieltag sind nun neue Proteste einiger Fanszenen geplant, so schreibt der Kicker.
„Es wird Zeit, dass der DFB sein mittelalterliches Rechtsverständnis für alle Zeit hinter sich lässt und Kollektivstrafen nicht nur aussetzt, sondern seine Rechts- und Verfahrensordnung diesbezüglich ändert und damit das Instrument der kollektiven Bestrafung abschafft. Im gleichen Zuge erwarten wir die sofortige Aufhebung der gegen Borussia Dortmund ausgesprochenen Zuschauer-Ausschlüsse.“, so der Tonus einiger Fans und Ultragruppierungen.
Die Fanszene in Deutschland stehen also momentan auf den Barrikanden und kämpfen für ihre Rechte. Für das Wochenende werden mitunter auch Spielabbrechungen in Kauf genommen um ein Zeichen gegen den DFB zu setzen.
„Wir Fans werden die Praxis vom letzten Spieltag nicht einfach so hinnehmen und im Zweifel weiter Unterbrechungen und auch Abbrüche in Kauf nehmen.“
Man darf gespannt sein, wie sich dieser Konflikt weiterentwickeln wird und zu welchen Eskapaden die Fans einiger Vereine, sowie die Verantwortlichen beim DFB bereit sind. Wir hoffen auf friedliche Spiele ohne jegliche Diskriminierungen, Hetzparolen oder Spielabbrüche und auf eine Besinnung des DFB gegen Kollektivstrafen.
Vielleicht würde es ja einfach mal helfen, miteinander zu reden?
Was meint ihr zu dieser Thematik und könnt ihr die Fanproteste verstehen? Können Kollektivstrafen vielleicht auch sinnvoll sein? Schreibt uns eure Meinung gerne in die Kommentare!