Florian Kohfeldt wirkte nach dem Relegationshinspiel gegen den 1. FC Heidenheim demotiviert und machte aus dem Umstand, dass der SV Werder Bremen auf dem eigenen Rasen erneut eine schlechte Leistung an den Tag legte, kein Geheimnis Nach 90 Minuten war es keinem der beiden Teams gelungen, einen Treffer zu erzielen.
Was zunächst nach einer lahmen Nullnummer aussieht, ist für den Außenseiter aus Heidenheim ein Erfolg. Zwar gelang es ihnen nicht, einen wichtigen Auswärtstreffer zu erzielen, doch sie konnten die ohnehin schwachen Bremer auch daran hindern, ein Tor zu schießen. Dadurch haben die heimstarken Heidenheimer im Rückspiel am kommenden Montag alle Trumpfkarten in der Hand.
Bremen überlegen, aber Heidenheim mit besseren Chancen
Über 90 Minuten betrachtet, konnte man Werder Bremen durchaus die bessere Spielkontrolle zusagen. Sie hatten die Kontrolle über den Ball, doch kamen einfach nicht vor das Tor der Gäste. Die Heidenheimer Abwehr, welche ihre Mannschaft bis in die Relegation getragen hat, zeigte sich auch in der Relegation als Joker. Die Bremer Offensive tat sich schwer, durch die dichten Abwehrreihen der Heidenheimer zu gelangen und schaffte es nur wenige Male, den Ball auf das Tor zu schießen.
Heidenheims Trainer Frank Schmidt war nach dem Spiel von der Abwehrleistung seiner Mannschaft begeistert. Zwar konzentrierten sich die Heidenheimer weitgehend auf die Defensive, merkten aber schnell, dass die Bremer anfällig wurden und Nervosität an den Tag legten. So gelang es Heidenheim immer wieder effektive Konter zu setzen. In Spielminute 25 musste Bremer Keeper Jiri Pavlenka einen Top-Schuss von Tim Kleindienst parieren und kurz darauf scheiterte auch Maurice Multhaupt nur knapp am Bremer Torwart.
Bremen mit Angst vor dem Gegentreffer
Im weiteren Spielverlauf wurde deutlich sichtbar, dass sich die Bremer davor fürchteten, einen Auswärtstreffer von Heidenheim hinnehmen zu müssen. Doch das Spiel ebbte in der zweiten Halbzeit im Ganzen ab, da ein Regenschauer das Spielfeld unter Wasser setzte. Vielleicht rettete der Wettergott an diesem Abend Bremen vor einem Heimdebakel gegen den Zweitligisten. Denn in der zweiten Hälfte geschah in der Tat nicht mehr viel. Lediglich in der Nachspielzeit zeigte Beermann mit einem verpassten Kopfball und Heidenheims größter Chance im Spiel, dass sich die Bremer im Rückspiel in Acht nehmen müssen. Für die Heidenheimer wäre in diesem Spiel ein Sieg möglich gewesen, doch mit einem 0:0 kann der kleine Club leben. Denn nun haben sie es bei einem Heimspiel selbst in der Hand, in die 1. Bundesliga aufzusteigen.
Rückspiel: Entscheidung fällt am Montag
Das Rückspiel am Montagabend wird mit Sicherheit kein Fußballspiel mit sehenswerten Spielweisen. Beide Mannschaften müssen Druck aufbauen und auf Torejagd gehen. Für Bremen reicht abgesehen von einem 0:0 jedes Unentschieden aus, da sie so aufgrund der Auswärtstreffer-Regel in der 1. Liga bleiben würden. Die Heidenheimer hingegen können ihre Heimstärke ausspielen und haben nun in der ersten Partie gesehen, dass die Bremer angreifbar sind. Somit dürfte das Relegations-Rückspiel zwischen dem SV Werder Bremen und dem 1. FC Heidenheim am Montagabend vielleicht kein hübsches, aber mit Sicherheit spannendes Fußballspiel werden.