Vor der Partie Deutschland gegen England war der mediale Druck in beiden Ländern enorm hoch. Beide Teams hatten in der Gruppenphase nicht unbedingt die besten Leistungen an den Tag gelegt. Zwar blieben die Engländer ohne Gegentor, doch Matches wie gegen Schottland brachten in der Heimat den Unmut nach oben. Dies sollte sich ein Tag nach dem Match ändern, da die englische Presse das Team in die größten Höhen lobte. Ein verdientes Lob?
Tatsache ist, dass beide Mannschaften in der Achtelfinalpartie nicht unbedingt eine Leistung zeigten, die einer Endrunde würdig war. Eine unschöne Aktion gab es während der deutschen Hymne, als die englischen Fans zeigten, dass Zeichen für Respekt nicht zwangsweise zum Aufeinandertreffen zählen sollten, da sie lautstark buhten. Es war nicht unbedingt die feine englische Art, doch der Fokus legte sich danach auf das Spiel und dort gab es seitens der deutschen Mannschaft einige Änderungen. Sane, Gnabry und Gündogan waren auf der Bank. Dafür spielten Werner, Müller und Goretzka. Diese Wechsel in der Startaufstellung sollten im Vergleich zur Partie gegen Ungarn die Wende bringen.
Deutschland beginnt stark vor Augen von William und Kate
Der Thronfolger William war mitsamt Gattin Kate und Nachwuchs im Stadion und erlebte erste 10 Minuten, die komplett der deutschen Mannschaft gehörten. Die Engländer kamen kaum aus ihrer eigenen Spielhälfte. Dieser Umstand hielt bis zur 16. Spielminute, als Manuel Neuer zum ersten Mal getestet wurde. Harry Kane galt in diesem Spielt unter besonderer Beobachtung, denn der Spieler von Tottenham hatte in den ersten EM Spielen nicht getroffen und bis zur 19. Minute gerade einmal einen Ballkontakt. England kam dann mehr ins Spiel und brachte Deutschland zum foulen. Matthias Ginter erhielt in der 25. Minute Gelb und hätte im Viertelfinale gefehlt.
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Nach 30 Minuten verlagerte sich das Spiel wieder leicht in die andere Richtung und die Deutschen hatten wieder mehr Ballbesitz. In der 44. Minute klärte Hummels den Ball nach einem englischen Freistoß zur Ecke, die daraufhin harmlos blieb. Dennoch war dies ein Schreckmoment für Deutschland. In der ersten Hälfte begegneten sich beide auf Augenhöhe und obwohl Hummels kurz vor Abpfiff noch eine weitere Großchance der Engländer verhinderte, ging das 0:0 zur Halbzeit in Ordnung.
Rasenpflege und Deutschlands Scheitern
In der Halbzeitunterbrechung brachten zahlreiche Helfer den Rasen im Londoner Stadion wieder in Ordnung, der vor dem Spiel vom Regen aufgeweicht wurde. Deutschland nach dem Wiederanpfiff zunächst mit viel Power und einem Schuss von Kai Havertz in der 48. Minute. Im Anschluss ging auf beiden Seiten viel Qualität verloren und das Spiel verlor massiv an Tempo. In der 68. Minute musste Werner den Platz für Serge Gnabry verlassen. Der Chelsea Stürmer konnte keine entscheidenden Momente auf den Platz bringen.
Er war stets bemüht, aber gegen die gut gestaffelte Defensive der Engländer uneffektiv. Alles lief auf eine Verlängerung hinaus, denn beide Teams waren nicht imstande, Akzente zu setzen. Bis zur 75. Minute, denn dann fiel überraschend für alle das 1:0 für England durch Sterling, der in einer schwachen Phase des Spiels traf. Plötzlich spielten die Engländer unter lauter Stimmung guten Fußball. In der 81. Minute dann der schnelle Konter der Deutschen und Müller lief umzingelt von Englands Abwehr auf das Tor zu, legte den Ball knapp am Kasten vorbei und vergab die Chance auf den Ausgleich.
5 Minuten später brachen alle Dämme bei Harry Kane und der Stürmer erhöhte auf das 2:0, die Entscheidung in diesem Spiel. Zwar wechselte Löw noch Can und Sane für Ginter und Gosens ein und auch Musiala durfte spät im Spiel noch einmal EM Luft schnuppern, aber all diese Wechsel kamen zu spät und waren natürlich letztlich wirkungslos.
Das Aus für Deutschland im Achtelfinale, England zeigt sich eher schwach
Es war insgesamt ein sehr schwaches Achtelfinale. Beide Teams hatten den Einzug ins Viertelfinale um ehrlich zu sein nicht wirklich verdient, doch die Engländer hatten in den letzten Spielminuten etwas mehr Qualität und umgingen die Verlängerung. Für Joachim Löw bedeutet dies, dass die Partie gegen England bei der EM 2020 sein letztes Spiel als Bundestrainer war und für Deutschland war das Match sicherlich eine Enttäuschung, aber vor Beginn des Turniers waren die Erwartungen ohnehin nicht hoch.
Man hat die starke Gruppe F überstanden und dies war mit Sicherheit mehr, als sich die meisten Fans erhofft hatten. Daher war es ein unglückliches Ausscheiden, aber man muss an dieser Stelle auch sagen, dass die Leistung einfach nicht gereicht hat, um ein besseres Abschneiden zu erreichen.
Wie habt ihr die Partie gegen England gesehen? Wie fandet ihr die Wechsel und meint ihr, Deutschland hätte im Viertelfinale gegen die Ukraine gute Chancen gehabt?