Was für ein Spitzenspiel im Finale des diesjährigen Europa League Endturniers in Köln. In der letzten Partie des Wettbewerbs trafen der FC Sevilla und Inter Mailand in einem packenden Duell aufeinander, welches vor allem in der ersten Halbzeit alles bereit hielt, was ein Finale auf hohem Niveau bieten sollte. Am Ende holte sich der FC Sevilla den Pokal und rettete damit die internationale Ehre der spanischen Clubs, welche in diesem Jahr nicht viele Erfolge feiern durften. Zuletzt schied der FC Barcelona im Viertelfinale der Champions League mit einem ruhmlosen 2:8 gegen den FC Bayern München aus. Mit dem Sieg in der Europa League haben die Spanier zumindest einen der wichtigen internationalen Titel erringen können.
FC Sevilla trifft auf Inter Mailand: Erste Halbzeit auf Top-Niveau
Fans des Fußballs konnten über die erste Halbzeit des Finals nur staunen. Beide Teams gingen ohne Respekt vor dem Gegner in das Duell und schon in der 5. Minute traf Lukaku per Elfmeter zum 0:1 für Inter. Die Euphorie über die schnelle Führung hielt seitens der Italiener nicht lange an. Schon in der 12. Spielminute glich Luuk de Jong für die Katalanen aus. Mit einem zweiten Treffer in der 33. Minute legte er schnell nach und brachte den FC Sevilla erstmals in Führung.
Doch auch in diesem Falle hielt die Freude über die Führung nicht lange, denn Godin köpfte den Ball in der 36. Minute zum 2:2 ins Netz. Anhand der vier Tore innerhalb einer guten halben Stunde wird deutlich, welche Fahrt die Partie aufgenommen hatte. Die Fans sahen ein schnelles und ebenwürdiges Finale, bei dem das eine oder andere Foul auch mal über die Strenge schlug.
Der Unparteiische hatte genug zu tun, um die hitzköpfigen Spieler unter Kontrolle zu halten und verpasste Trainer Antonio Conto schon in der ersten Halbzeit die Gelbe Karte. Das schlaue Pfeifen des Schiris sorgte dafür, dass die Partie nicht in einer Schlacht endete.
Europa League Finale: Mehr Taktik in Hälfte zwei
Nach der Halbzeit wurde das Spiel zunehmend mehr von Taktik geprägt. Beide Mannschaften schienen realisiert zu haben, dass das nächste Tor die Entscheidung bringen konnte. Das Tempo nahm zunehmends ab und Standards sorgten für große Chancen. Und ein solcher Standard sollte letztlich auch die ersehnte Entscheidung mit sich bringen.
Nach einem Freistoß aus guter Position fälschte Lukaku, der Schütze zum 0:1 für Inter, den Ball unglücklich ins eigene Tor und sorgte damit für den Schlusspunkt der Partie. Inter versuchte in der letzten Viertelstunde vergeblich, die Spanier zu attackieren, doch der FC Sevilla stand in der Abwehr stabil und ließ keine Großchancen mehr zu. Lukaku wurde so auf jeden Fall zum Unglücksraben des Abends, während die Katalanen feiern durften.
Sevilla entscheidet die Europa League zum 6. Mal für sich
6 Mal schaffte der FC Sevilla nun schon den Turniersieg in der Europa League, ehemals UEFA Pokal. In den Jahren 2014-2016 gewann der spanische Verein den Wettbewerb gar drei Mal in Folge. Mit dem Titel im Jahre 2020 ist der FC Sevilla nun der Rekordsieger der Europa League. In der spanischen Liga lief es in dieser Saison ebenfalls gut. Hier konnte man sich den vierten Platz sichern.
Die Meisterschaft in Spanien konnte sich Sevilla bisher nur einmal erspielen. Dies war im Jahre 1946. Seither gab es jedoch drei Erfolge im landesweiten Pokal. Für Inter war es nach einer erfolgreichen Saison in Italien, wo man nach einem Endspurt noch die Vize-Meisterschaft holen konnte, ein Saison-Finale, welches man sich mit Sicherheit anders vorgestellt hatte.
Dennoch dürfte der Klub unter der Leitung von Antonio Conte auch in der nächsten Saison eine erfolgreiche Zeit vor sich haben. Dann spielt der Verein aufgrund der guten Liga-Platzierung übrigens in der Champions League.